Mexico: Yucatan 2016

Gelandet in Cancun/Mexico erwartet uns erst mal Regen, was uns aber auch nicht weiter stört da der Abend naht und wir die Stadt der Amis und der Spring Break Gemeinde eh nach einer Nacht wieder verlassen. Ein tolles, authentisches mexikanisches Restaurant findet sich auch gleich ums Eck. Es ist eine wahre Gaumenfreude. Buntes Essen, gut gewürzt und einfach anders. Ein wahres Fest.

Schon am nächsten Morgen fahren wir mit dem Bus nach Chiquilá, von wo aus wir auch gleich auf die Fähre nach Holbox gehen. Die nur aus Sand bestehende Insel Holbox befindet sich an der Nordküste der Halbinsel Yucatán im mexikanischen Bundesstaat Quintana Roo. Die Insel erstreckt sich auf eine Länge von 42 km und eine Breite von etwa 2 km. Wir sehen allerdings nur ein paar Quadratkilometer, die wir entweder zu Fuß oder per Golfwägelchen zurücklegen. Der Ort ist total schön. Alles bunt und individuell. Für mich eine schöne Mischung aus Thailand und Karibik. Der Strand ist wunderschön, doch leider ist das Wasser flach und trüb und irgendwie auch mehr grau als blau. Nicht sehr einladend und somit bleiben wir nicht die einzigen, die dem Wasser fern bleiben. Doch das Strandleben vor unserem Hotel http://amaitehotelholbox.com/ gefällt uns auch so ganz gut. Chillen mit einem Buch in der Hand, das zum Sonnenuntergang auch gerne mal mit einer Kokusnuss ausgetauscht wird, die mit ein wenig Rum getränkt wurde. Ja so lässt es sich aushalten. Der Sonnenuntergang setzt sich genau hier vor uns in Szene. Wir speisen leckeren Fisch, Tacos und Tortillas. Es steht kein Programm an, was die 3 Tage auf der Insel auch so angenehm machen.

 

Ganz anders ist der Plan für die nächsten 2 Tage. Wir wollen so viel wie möglich schaffen. Laut der Touribüros ist eine Weiterreise in die geplante Richtung nur um wahlweise 5 oder 7 Uhr in der Früh möglich. Du liebe Güte, das wäre ja mitten in der Nacht. Wir entscheiden uns für eine individuelle Variante nach dem Frühstück. Also mit dem Golfwagen zur Fähre (zur Abwechslung regnet es mal wieder), dann mit einem privaten Taxi (Preis ca. 20 Min verhandelt) nach Ek Balam.

Ek Balam ist eine seit 1997 freigelegte Ausgrabungsstätte., sie ist eine Hinterlassenschaft der Maya. Die Stätte ist im Urwald, 30 km nördlich von Valladolid und 240 km entfernt von Cancún. Der Name Ek Balam ist Mayathan (yukatekisches Maya) und bedeutet übersetzt “Schwarzer Jaguar”. Der frühesten Spuren der Siedlung reichen bis in die Zeit zwischen etwa 100 und 300 zurück. Ihre Blütezeit erlebte sie in den Jahren 700-1000 n.Christus. Etwa ab dem Jahr 1200 dürfte der Abstieg des Kult-zentrums begonnen haben. Die früheste Nachricht über Ek Balam findet sich in einer staatlichen Erhebung aus dem späten 16. Jahrhundert, dort werden auch die Bauten kurz beschrieben.

Wir erklimmen gleich am Anfang die sogenannte Akropolis, das höchste Gebäude mit 31 Meter und 120 Stufen. Aufgrund der Bauweise sind die echt schwer zu erklimmen und zweifellos nicht ungefährlich ohne Geländer. Da ich barfuß die Ruine besteige bin ich zwar trittfest, habe aber das Gefühl dass sich aufgrund der Hitze meine Fußsohlen gleich ablösen. Aufgrund der heißen Temperaturen verweilen wir auch nicht sehr lange auf dem Areal, aber es ist immer wieder faszinierend wie die kleinen Mayas so große Gebäude bauen konnten.

DCIM100GOPRO
DCIM100GOPRO

DSC03249DSC03250DSC03257DSC03269DSC03270DSC03277

Unser Taxifahrer bringt uns gleich anschließend weiter zu unserem heutigen Ziel Valladolid, wo wir wie ich bereits vor 7 Jahren schon einmal, im Hotel Zaci nächtigen. Nach wie vor zu empfehlen. Perfektes Preis-Leistungs-Verhältnis und vor allem mittendrin. Wir machen noch einen kleinstädtischen Schlendrian und schließen den Tag mit kulinarischen Highlights ab. Mehr Zeit bleibt uns nicht, denn unsere 4 Wochen gehen bald zu Ende.

Am nächsten Morgen nehmen wir den ADO Bus nach Tulum, unserem letzten Ziel der Reise. Hier finden wir den perfekten Strand und den passenden Bungalow im Zazilkin http://www.hotelstulum.com/zazilkin/  Da hier das Wetter und das Meer perfekt sind, braucht es einfach nicht mehr. Ok wer tagsüber Strom benötigt, das gibt’s hier nicht. Auch keinen Schrank und keine Kommode. Aber was es auf jeden Fall gibt, ist ein Liegestuhl und lecker ‚Pina Colada‘ und das auch noch als Happy Hour um die Mittagszeit. Also was will der bescheidene Rucksacktourist denn mehr?

Ausflug zur Maya Ruine Coba:

Mit dem Frühstück in der Hand fahren wir noch vor den ersten Touribussen auf den Parkplatz 45 km westlich von Tulum. Wir sind deshalb so früh dran, weil wir wissen, dass es schon in einer Stunde nicht mehr möglich sein wird, in Ruhe die Stufen des höchsten Gebäudes der Pyramide La Iglesia zu erklimmen. Wir mieten uns ganz schnell ein Fahrrad und radeln durch den Buschwald bis zu der 2 km entfernten Pyramide. Die Maya Siedlung erstreckt sich über 70qm, wobei noch lange nicht alle Bauten freigelegt sind. Wir schauen uns allerdings nur einen Teil der Grupo Cobá an. Es gibt zahlreiche Tempel, Wohnbauten, Hofgruppen, Plazas, Stelen und einen Ballspielplatz.

DSC03378
Der Ballspielplatz in Cobá diente weniger einem sportlichen als vielmehr einem religiösen Zweck, nämlich jenem, ein Opfer zu ermitteln. Hier traten zwei Mannschaften gegeneinander an, wobei man vermutet, dass die Spieler Tore erzielen sollten, indem sie den Ball durch steinerne Ringe warfen. Dies ist allerdings schwer vorstellbar, denn den 4,5 Kilogramm schweren Kautschukball, dessen Durchmesser nur wenig geringer war als jener der Ringe, mehrere Meter gezielt in die Höhe zu werfen – wobei die Spieler den Ball anscheinend nur mit Hüfte, Schulter oder Ellbogen berühren durften – scheint ein Ding der Unmöglichkeit zu sein. Darüber hinaus gibt es Spekulationen darüber, ob am Ende des Spiels die Sieger oder die Verlierer, die gesamte Mannschaft oder nur gewisse Personen geopfert wurden. Man nimmt an, dass jene Personen, die geopfert werden sollten, oft schon vor dem eigentlichen Spiel feststanden.

Ausflug in den Cenote Sac Actun:

Was sind Cenoten? Cenoten sind Kalksteinlöcher im Boden, die durch den Einsturz von Höhlen entstanden sind. Cenoten sind mit Süßwasser gefüllt und haben somit unglaubliche Unterwasserwelten erschaffen. Man nimmt an, dass diese Höhlensysteme, die zum größten Teil unter Wasser stehen, der Grund für die Entwicklung der Maya-Zivilisation besonders im nordwestlichen Teil von Yucatán war. Die Maya nutzten die Cenotes als Brunnen, sie dienten damit der Wasserversorgung.
Von eingebrochenen Decken wachsen Bäume in die Höhlen. Tropfsteinformationen bilden einen einzigartigen Anblick. Es ist gruselig dunkel und faszinierend zugleich. Wir schnorcheln 45 Minuten durch die Unterwasserwelt. Ohne Guide unmöglich, denn dieses Unterwasserhöhlensystem windet sich über ca. 300km unter der Erde.  Dieses besondere Schnorchel-Erlebnis schlägt leider auch in der Kasse zu buche. Das Taxi hat uns 550 Peso gekostet und der Eintritt 450 Peso pro Person. Also ca. 75.-€, was für einen 2 Stündigen Ausflug echt viel ist.

Schnorchel-Trip vor Tulum:

Viel Zeit haben wir nicht mehr, da wir schon morgen wieder nach München zurückfliegen werden. Aber wir lassen es uns doch nicht nehmen, die Unterwasserwelt zu erkunden. Der erste Sprung ins Wasser hat sich dann auch schon gelohnt, als vor uns eine Meeresschildkröte genau wie wir gegen die Wellen kämpf. Die Sicht ist nicht ganz so gut wie in Kuba, aber die Korallen sind auch hier wunderschön und wir entdecken viele kleine Fische, die sich darin verstecken. Große Fische und Schwärme bleiben uns allerdings verborgen. Klar stellt sich wieder mal die Frage, wie lange so ein Korallengarten noch existieren kann, wo so viele dumme Touris mit ihren Flossen auf die Korallen schlagen, ohne vorher vom Bootsmann instruiert zu werden, wie man sich beim Schnorcheln verhält, um nichts zu zerstören. Für mich nach wie vor und das alle Jahre wieder, einfach unbegreiflich.

Und dann waren die 8 Tage in Yucatan auch schon um. Ich habe die wenigen Tage nach Kuba auf jeden Fall genossen, weil das Meer toll war, die Sonne schien und das Essen sehr lecker war. Ich würde jederzeit mal wieder hin fliegen, um die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen, Pina Colada am Strand zu schlürfen und um die Unterwasserwelt zu entdecken. Auch wenn Tulum völligst überteuert ist, es finden sich schon noch bezahlbare Plätze. Aber Mexico hat ja auch noch einiges mehr zu bieten.

 

Loading

2 Gedanken zu „Mexico: Yucatan 2016&8220;

  1. Hallo Kajta,

    ich hab Deinen Blog gerade gelesen… Vielleicht kannst Du ja einen neuen Account öffnen zuätzlich?

    Du schreibst das wirklich immer sehr schön. Ich verfolge ihn sehr gern. Aber nur mit Fotos 🙂

    Liebe Grüße,

    Michael

    Michael Kydal Johann-Sebastian-Bach-Str. 1 86529 Schrobenhausen 0151 / 20 77 5000

    Am 12. April 2016 um 16:22 schrieb Katl auf Reisen – Einmal um die ganze

  2. Hach, immer wieder schön die Bilder zu sehen……Fühle mich um ein Jahr zurückversetzt als ich in Mexiko war… Tolle Bilder. Und Tulum sieht komplett anders aus als zu meiner Zeit!!!!! Viel schöner!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert