20.01.2017
Unser Kurzurlaub startet in Bangkok. Jetzt werden sich sicherlich einige fragen, warum denn schon wieder nach Thailand? Naja weil es schön ist. Und in diesem Fall, weil der Liebste auch noch nie da war. Und schließlich habe ich ja zwischendurch auch das ein oder andere neue Ziele auf der Weltkarte meiner Reisen markiert. Also Thailand. Und wie immer erst mal Bangkok, Khao San, Villa ChaCha, damit man auch gleich mittendrin ist. Es ist Wochenende und der Trubel ist größer als ich ihn je zuvor erlebt habe.
Die Khao San ist anders geworden. Sie ist breiter, sauberer, langweiliger. Die Individualität ging ein wenig verloren und der Kommerz hält immer mehr Einzug. Und doch taucht man ein in den Strudel von Lärm, Gerüchen und Menschen aus aller Welt. Und an diesem Wochenende sogar in eine große Party auf der Straße. Von Staatstrauer zum Tod des Königs keine Spur.
Unsere Sightseeing-Tour starten wir mit der Fähre über den Fluss Chao Phraya. Eine große, grau-braune Brühe, auf der man von einer Sehenswürdigkeit zur anderen jumpen kann. Das ist wirklich die einfachste und billigste Art sich innerhalb der Stadt zur Rush Hour fortzubewegen. 16 Baht kostet diese Fahrt. Solange man von der Dreckbrühe nichts abbekommt ist das eine sehr coole Art der Fortbewegung. Egal ob China Town, Lebua Tower, Königspalast, liegender Buddha oder wie in unserem Fall ‘Wat Arun’, Jump on, jump off sobald das Boot mit der orangenen Flagge kommt.
Wat Arun ist nach dem hinduistischen Gott Aruna, dem Gott der Morgenröte benannt, und symbolisiert das buddhistische Universum. Er liegt im Ortsteil Thonburi am westlichen Ufer des Chao Phraya Flusses und unterscheidet sich insofern von allen anderen typischen Thai-Tempeln, weil er turmähnlich nach den Vorbildern im alten Khmer-Reich gebaut wurde. Der gesamte Komplex ist mit einem Mosaik aus buntem asiatischen Porzellan, Muscheln und Glasstückchen überzogen – insgesamt etwa eine Million Teile, die sich zu Blumenmustern arrangieren. Der Sage nach hatten die Erbauer ursprünglich nicht genügend Porzellan, um das große Bauwerk komplett zu dekorieren. Und so rief König Rama III die Bevölkerung dazu auf, jedes Stück zerbrochenen Porzellans abzuliefern. Die Untertanen hielten sich daran, lieferten große Mengen von Scherben an. Somit konnte der Tempel schließlich fertig gestellt werden.
22.01.2017 – Koh Mook:
Unsere erste Insel in der Trang-Provinz . Hier in der südlichen Andamanensee gibt es viele paradiesische Inseln zu entdecken, doch auf Koh Mook gibt es eine Anlage die wir zuerst aufsuchen wollen. http://www.kohmook-cocolodge.com/ Die Cocolodge bietet noch günstige Bungalows und bezahlbare Schnorcheltrips zu den umliegenden Inseln. Hier geht es noch entspannt zu und zum Ankommen ist das genau das richtige.
Leider ist es hier wie auch auf den folgenden Inseln auch: Aufgrund des Klimawandels sterben teilweise die Korallen. Wenn sie weg sind und zudem noch der Meeresspiegel steigt, werden weite Teile der Küstenregionen dauerhaft überflutet und weggespült. Das macht sich hier insofern bemerkbar, dass Strände wegbrechen und mit Sandsäcken geschützt werden müssen. Auf dieser Insel hat sich eine schöne Sandbucht einfach einen Kilometer weiter angespült. Des einen Freud, ist des anderen Leid.
Da die ersten Tage noch vom Ausläufer des wochenlangen schlechten Wetters betroffen sind, haben wir Zeit unsere bleiche Winterhaut an den Sonnenschein zu gewöhnen. Wir genießen die Unterwasserwelt, Georg das Angeln und ich fröhne der entspannenden Massagen.
Koh Ngai:
Auf der nur 5 Quadratkilometer großen Insel findet man genau das, wozu so ein Urlaub eigentlich da sein sollte: Ruhe, Entspannung, ein perfekter Strand, ein gutes Restaurant und ein schöner billiger Bungalow. Im ‘Koh Ngai Seafood’ gibt es das alles in einer Anlage. Deshalb hier unbedingt Zeit mitbringen und verweilen. Wir haben leider nur eine Nacht und erleben in der kurzen Zeit auch noch einen heftigen Regenschauer, der uns aber bei einem Cocktail einen beeindruckenden Himmel über den am Horizont stehenden Kalksteinfelsen bietet.
Ein weiterer schöner Strand befindet sich auf der anderen Seite der Insel, der über ein Trampelpfad durch den Dschungel in einer halben Stunde zu erreichen ist. Also ein wenig Zeit, Sonnencreme und ein Buch mitbringen. Hier lässt es sich echt aushalten!
Ach Bargeld nicht vergessen. ATM gibt es nicht und Kreditkarte wird nicht akzeptiert.
Koh Kradan:
Unsere dritte Insel und wenig Zeit. Aber auch hier lockt der Strand und die Unterwasserwelt. Während die Insel bis zum frühen Nachmittag von Ausflüglern belagert wird, geht es später ziemlich chillig zu. Am Ende des Strands findet sich ein toller Schnorchelspot, der allerdings bei Ebbe sehr gefährlich für die Bauchdecke werden könnte. Wer das nicht beachtet, könnte sich gegebenenfalls einige Blessuren an den Korallen zuziehen, das kann sehr schmerzhaft werden. Also Vorsicht!
Wir wohnen im https://www.kalumekradan.com/ , eine italienisch geführte Anlage, die mit gutem Essen glänzt, aber überteuerte kleine Bungalows bietet. Hier findet sich bestimmt eine bessere Alternative zum Übernachten. Der Strand auf Koh Kradan ist richtig toll. Türkises Wasser und weißer Sand. Die Insel bietet noch einiges an Natur und Stränden, aber wir reisen nach 1,5 Tagen weiter.
Mit dem Speedboot heizen wir Richtung Süden. Unser Ziel ist Koh Lipe. Doch was, wenn man feststellt, dass aus einem Inselparadies ein Pauschaldomizil mit Bausünden wird? Fernbleiben oder sich damit abfinden? Egal ob für mich schon zum vierten Mal oder für Georg nach chilligen Eilanden, die 4te Insel, die Anzahl an Touristen ist erst mal ein Schock. Es ist ‚Chinese New Year‘, es ist Hauptreisezeit und Wochenende. Der Strand ist auf den ersten Blick total überlaufen und mit Booten zugeparkt. Doch je näher wir unserem Zimmerchen am Ende vom Pattaya Beach kommen, umso ruhiger wird der Strandabschnitt. Also wer von Euch Koh Lipe auf die Reiseliste setzt, fragt mich gerne wo man Ruhe finden kann. Wir haben das http://www.djlhotelkohlipe.com/ gebucht, um an so einem hoch frequentierten Wochenende nicht erst mal die Insel ablaufen zu müssen und ich muss sagen, wir haben eine gute, wenn auch teure Unterkunft gefunden. Wir haben ein riesiges Zimmer mit Blick auf den Strand. Um das Müllproblem ein wenig zu mildern, kann man sich hier jeden Tag Wasser aus Tanks nachfüllen und muss nicht wie überall sonst unzählige Plastikflaschen kaufen. Sehr gut. Großer Pluspunkt!
Apropos Wasserflaschen. Es gibt auf vielen Inseln und in vielen Läden ausschließlich Trinkwasser von ‚Nestle‘ zu kaufen, was ich absolut nicht nachvollziehen kann. Ich versuche in meinem Alltag solche Konzerne weitgehendst zu umgehen und ausgerechnet auf Thailands Inseln muss ich auf deren Wasser zugreifen, weil es nichts anderes gibt um den Durst zu löschen. Ausgerechnet der Konzern der in so vielen Ländern den Menschen buchstäblich das eigene Grundbedürfnis Wasser abgräbt.
Koh Lipe, die wohl aktuell beliebteste Insel in Thailand. Wie beschreibt es Stefan Loose so treffend in seinem Reiseführer:
Die hügelige kleine Insel war lange Jahre nur einigen abenteuerlustigen Individualreisenden bekannt, denen die Ruhe, die pudrigen, weißen Strände und das klare Wasser mit den Korallenriffen gefielen. Doch seit Mitte der 2010er Jahre wird der Ansturm stetig größer. Mittlerweile kommen Touristen aller Altersklassen, auch Familien, für ein paar Tage vorbei, und die Anzahl der Bungalowanlagen und der Strandbars schnellen in die Höhe. 2010 wurde die erste Botonpiste gebaut und im Inland wird das Land abgesteckt und ständig bebaut. In der Hauptsaison von November bis März platzt die Insel aus allen Nähten – wer die Ruhe von einst und die Einfachheit sucht sollte also nicht mehr hierher fahren. Doch für alle anderen, vor allem jene, die die Insel noch nicht kennen, hat ein Besuch durchaus seinen Reiz.
Als ich die Insel vor ca. 15 Jahren kennenlernte, hat das noch etwas anders ausgeschaut. Es ging noch ruhig und beschaulich zu. Über einen schmalen Pfad erreichte man das Dorf der ‚Chao Lea‘. Ihnen wurde vor vielen Jahren die Insel zugesprochen, damit diese Seenomaden sesshaft werden konnten. Doch leider sind sie den Kaufangeboten der Chinesen zum Opfer gefallen. Sie gaben den Spekulanten Ihre Grundstücke zum Kauf oder zur Pacht frei. Somit nahm die Verwandlung der Insel auch schnell Ihren Lauf. Heute ist auf dem Pfad von damals eine sogenannte ‚Walking Street‘ an der sich Klamottenläden, 7Eleven, Restaurants, Schmuck- und Massageläden dich aneinander reihen. Natürlich ist das toll hier bummeln zu gehen, aber der Charme von damals ist längst Vergangenheit.
Im http://www.cafe-lipe.com/home.html (lecker Frühstück!) erfahre ich vom dem Schweizer Besitzer Darius noch so einiges über die Machenschaften der hier ansässigen Chinesen. (er hat mir vor 8 Jahren die Krücken geliehen, als ich den Stich des Skorpionfisch überlebt habe. In seinem Cafe wurde ich damals auch von einem Chao Lea behandelt. Siehe Bericht von 2008) So hat das ‚Varin Resort‘, das es schon viele Jahre gibt, eine Bausünde nach der anderen gestartet und auch abgerissen, obwohl es jedes Jahr Verluste verzeichnete. Und schlussendlich haben sie dann auch noch tonnenweise den puderweißen Strand mit Baggern abgetragen, um den Gartenbereich in ihrer Bungalowanlage ein wenig aufzuhübschen, Schwachsinn! Seither steht das Cafe Lipe 1 Meter über dem Strand. Das nur als kleines Beispiel über die Sinnlosigkeit und den Größenwahn der hier ansässigen Geldhaie. Und so wird ein ruhiges Traveller-Paradies zum Pauschaldomizil.
Trotz all den negativen Entwicklungen ist der Pattaya Beach ein Traumstrand geblieben und der letzte Rest von dem Pudersand findet sich noch am linken Ende, von wo aus man auch weiter zum Sanon Beach gehen kann. Dazwischen findet sich ein traumhafter Schnorchelspot mit einem großen Korallengarten. Auch wenn ich von der Entwicklung nicht begeistert bin. Es ist auf seine Art nach wie vor schön und eine Reise wert.
Es bleiben noch 3 Tage Zeit und wir wollen noch was Sehen. Also ziehen wir weiter. Nächstes Ziel:
Ko Tarutao Die größte Insel des Tarutao National Park. Hier ist von Tourismus kaum was zu spüren.
Wir lassen uns mit dem Mopedtaxi zum 4 km vom Pier entfernten Mo Lae Beach fahren. Hier gibt es sehr nette, günstige Bungalows und ein einfaches, aber gutes Restaurant. Der Strand ist ok, aber nach Koh Lipe doch eher enttäuschend. Die Sandfliegen haben uns hier leider unangenehme Stiche zugefügt, was diese Insel für Strandurlaub weniger interessant macht. Doch lässt man den Strand aus, hat die Insel Wanderungen, Wasserfälle, Mountainbike-Touren und wie in unserem Fall eine schöne Kajaktour durch die Mangroven zu bieten. Hier lassen sich in Ruhe Vögel beobachten. Doch Vorsicht! Hier sind unbedingt die Gezeiten zu beachten, denn ein Paddeln gegen die ins Hinterland einlaufende Strömung kann sehr kraft- und zeitaufwendig sein. Wir verlassen nach 1,5 Tagen die Insel und wollen das nahende Ende unserer Reise an einem schönen Strand ausklingen lassen…
Koh Bulon unsere letzte Insel auf dieser Reise. Sie gehört zum Petra-Archipel und bietet einen sehr schönen Strand und sehr viel Ruhe. Hier gibt es Flughunde die in den Obstbäumen. Uns bleibt der Anblick leider verwehrt, aber ihr kreischen ist nicht zu überhören. Wir haben im http://bulone-resort.com/ einen tollen, großen Bungalow gebucht. Leider zahlen wir auch hier zu viel Geld. Aber am Ende der Reise wird jetzt nicht mehr überlegt. Der Strand ist wunderschön, doch leider bricht auch hier jedes Jahr ein Stück davon weg. Hier liegen sehr viele Baum- und Palmenwurzeln am Strand, die zeigen wie viel sich das Meer bereits zurückgeholt hat. Im Sand steht ein Schild ‘Beware of falling trees’, d.h. ganz bald finden hier noch mehr Palmen und Bäume keinen Halt mehr und werden unterspült. Wir erkunden ausgiebig die faszinierende Unterwasserwelt, da wir bereits von Ko Tarutao etliche Sandfliegen Stiche mitgebracht haben, kann ich hier einfach nicht mehr entspannt am Strand liegen. Zu groß ist meine Sorge, dass ich noch mehr von diesen biestigen Stichen abbekomme. Trotzdem genießen wir die Sonne, lecker Fisch und Mango Shake, bevor es zurück nach Bangkok geht. Hier könnte ich es aushalten mit einem guten Buch und ein bißchen mehr Zeit.
Nach vielen schönen Stränden, verschiedenen Bieren, einer bunten Unterwasserwelt und 6 Inseln später, landen wir wieder im hektischen Bangkok. 03.02.-05.02.2017
Damit der Bierkutscher nicht 2x fahren muss…
Auch heute nehmen wir wieder die Fähre. Unser kulturelles Ziel heute:
Die Tempelanlage des Wat Pho, Der liegende Buddha ist mit seinen 46 Meter Länge und einer Höhe von 15 Meter touristischer Hauptanziehungspunkt. Der liegende Buddha wurde sowohl aus Gips als auch aus Backsteinen gefertigt. Auf Grund der zahlreichen Blattgoldschichten erstrahlt der liegende Buddha in Gold. Als der thailändische König Bhumibols seinen sechzigsten Geburtstag feierte, verzierten die Thais den liegenden Buddha mit etwa einer Million kleiner Goldblättchen. Im Vihara des liegenden Buddhas stehen 108 Opferschalen, in welche Gläubige Münzen werfen. Diese Gabe soll nicht nur Glück bescheren, sondern auch den Lebensunterhalt der Mönche finanzieren.
Wow, bin nur durch Zufall hier! Sehr sehr schön und professionell beschreiben, toll Katl Gruß Arke mit m
Schön dass Du vorbeigeschaut hast. Freu mich immer über Besuch. Gruß Katl