Mallorca – Ostküste, Alleine reisen – Alleine sein?

Vielleicht mußte das jetzt einfach mal so sein, daß ich alleine in Urlaub fliege und die Zeit ganz alleine für mich habe.
Und ich glaube ich hab so vieles intensiver wahrgenommen. All mein Eindrücke die ich in der kurzen Zeit gesammelt habe, habe ich für mich niedergeschrieben, was das war…bleibt natürlich geheim. Aber einen kleinen Auszug aus meinen 7 Tagen Mallorca-Der Osten, möchte ich gerne mit Euch teilen…..
Ich habe 15 Stunden vor Abflug gebucht, ein Ticket und einen Mietwagen, der Rest sollte sich einfach ergeben.
Die Fahrt vom Flughafen zur Ostküste zauberte mir schon das ewige Lächeln ins Gesicht. Die Sonne hatte mich wieder.
Vorbei an den Windmühlen, den Steinmauern und schönen Fincas ….. das ist Mallorca. Bin ja nicht zum ersten Mal da und so kommt mir alles gleich sehr vertraut vor. Ohne ein Hotel zu haben parke ich mich erst mal richtig schön am Strand ab. Cala Mondrago ist meine erste Wahl und es ist wunderschön. Die jungen Familien mit Kindern blendet mein I-Pod ganz gut aus. Das erste Buch hab ich heute schon gelesen ‘Resturlaub’, fand ich irgendwie ganz passend. Kennt Ihr die Szene wo der Pater vom Bullriding fliegt, ich hab mich echt weggeworfen, die Leute um mich herum haben wohl gedacht, ich dreh gleich durch. Mir egal bin im Urlaub, mich kennt ja keiner.
Na so dann auch wieder nicht. Am Nachmittag treffe ich ein paar Freunde aus München in der Strandbar und so schmeckt auch das erste San Miguel (kommt Euch bekannt vor oder?) auch gleich wieder sehr lecker. Meine Hotelsuche beginnt, was sich als sehr kompliziert rausstellt…ja ich bin alleine und ja ich bleibe nur 1 oder 2 Nächte…. na dann halt nicht! Aber dafür wird meine Suche belohnt und ich finde ein super schnuckliges Hotel mit Blick auf den Yachthafen http://www.fowlershotel.com/. Abends laden mich die Jungs zum Grillen ein. Wow, es gibt sie doch noch, Männer mit Romantik und Fürsorge. So süß! Jungs vielen Dank, das war ein toller Start für meine Reise.
Eigentlich wollte ich noch einen Tag bleiben, doch als ich durch Cala d’Or schlendere, stelle ich ziemlich schnell fest, das der Ort für mich nichts mehr zu bieten hat. Nach einem gemütlichen Spaziergang am Hafen packe ich meine Sachen und fahre Richtung Norden. Ein Mädel von der Autovermietung in Palma gab mir einen tollen Tip. www.sunshine-bar.net in San Serra de Marina. Ein Ort auf den man so wohl nie kommen würde, weil er eigentlich nichts zu bieten hat. Aber ganz am Ende befindet sich ein schöner Strand und eben diese Bar. Ich fühle mich gleich unheimlich wohl. Die Zimmersuche gestaltet sich zwar erst sehr schwierig, aber dann bietet mir Jessie meine Bedienung ein Zimmer in ihrem Appartment an, Wow!! Das ist unglaublich nett oder? Tja und so beziehe ich meine neue WG für die nächsten 2 Tage.
Ich hab im El Sol sehr viel nette Leute kennengelernt und fühlte mich, als wäre ich schon ewig da. Ich hab die Zeit sehr genossen. Bin durch die Dünenlandschaft spaziert, hab den Kitern zugeschaut, Latte Macciato geschlürft, mit Leuten übers Reisen gesprochen, war mit Jessie Paella und Tapas essen und hab im Sand entspannt. Ich hab 10 Wörter spanisch gelernt und bin zur Erkenntnis gekommen, daß ich im Winter einen Spanischkurs machen muß 😉
Ein kurzer Ausflug in die Touristenhochburg Can Picafort zeigt mir wieder mal was ich gar nicht haben muß. Nur Deutsche geballt auf einem Haufen. Die treffen hier auf Gleichgesinnte, genau so wie zuhause auch. Es gibt Biergärten, Pubs, deutsche Speisen, altmodische Menschen und Männer mit Pornobalken im Gesicht. Ach Du liebe Güte, hier muß ich weg, ganz weit weg. Die armen Leute die so Mallorca kennenlernen müssen. Sie werden nie wissen, was die Insel wirklich zu bieten hat.
Ich gönne mir im El Sol noch ein ausgiebiges Frühstück, bevor ich Freitagmorgen weiterfahre. Es waren 2 schöne Tage hier und ich werde gerne daran zurückdenken und bestimmt irgendwann in diese schöne Ecke zurückkehren.
Meine Reise führt mich weiter nach Porto Cristo Novo zu einem ganz lieben, deutschen Ehepaar, bei denen ich Jahre zuvor schon einmal war. Es ist ein bißchen wie nach Hause kommen, mein Zimmer mallorcinisch eingerichtet und total schön. Gleich zur Begrüßung laden Sie mich auf einen Prosecco ein. Meinen ersten Tag verbringe ich an der Cala Romantica. Eigentlich ein schöner Strand, aber um mich herum nur Päärchen und diesselbigen mit Kind. Aaah, wo sind denn die Singles die gerne mal Urlaub machen? Müssen die alle in einen Club, wo der ganze Tag für einen verplant wird, wo man an einem Singletisch sitzt, um nicht alleine sein zu müssen? Um Gottes Willen, das wäre für mich eine Strafe. Lieber sitze ich alleine am Tisch, als den Stempel SINGLE aufgesetzt zu bekommen.
So genieße ich in der Strandbar meine zwei San Miguel und bin zufrieden. Es geht alleine, es ist anders ok, man kehrt mehr in sich, kann seine Eindrücke und Gedanken zwar mit niemandem teilen, aber Hauptsache ich gehöre nicht zu diesem Pauschal-Päärchen-Scheiß 😉
Ein Tip meiner Vermieter und ich kann auch das hinter mir lassen. Ganz in der Nähe der Stadt ist ein Strand, den man nur über ein Privatgelände erreichen kann. Ein wunderschöner Weg durch den Wald führt hinunter in eine Bucht, die sogenannte Piratenbucht.
Und was soll ich sagen, es ist einfach toll. Weniger Leute, keine Sonnenliegen, keine Schirme, keine Bar und keine Pauschis.
Dafür gibts hier Leute aller Nationen, die hier auch zelten und sogar in einer Höhle wohnen. Das Wasser ist ein Traum, türkis und glasklar und die Felsen, an denen die Freeclimber hängen, machen das Gesamtbild perfekt. Ich hab meinen Strand gefunden und verbringe meine 3 letzten Tage hier. Verweile mit meinem Buch, meiner Musik und meinen Gedanken…….und ja das ist ein wunderschöner Urlaub…und ja alleine reisen funktioniert und es macht Spaß. Mag sein, daß ich das nicht für 4 Wochen machen würde, aber die Reise hat sich gelohnt.
Und eins ist schon mal klar….Mallorca ich komm gerne wieder 🙂

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