14-02-08
Um nicht nur am Strand abzuparken, haben wir beschlossen einen Schnorcheltrip auf die naechsten Inseln zu machen. Manu, Frank aus Berlin und ich haben ein Longtail gechartert 🙂 und sind am Mittag los.
Auf offenen Meer sind wir schon mal ins Wasser gejumpt und haben uns mit ganzen Fischschwärmen vergnügt. Sehr schoen fürs Erste. Anschiessend wollten wir an einem einsamen Strand noch schnorcheln gehen. Haben dort also angelegt und sind erst mal auf Muschelsuche gegangen, um anschliessend ein Erfrischungsbad zu nehmen. Die kleine vom Bootsfahrer war so suess, dass ich mit Ihr im Wasser gespielt habe, sie an einen
Baum gehängt und rumgealbert habe. Circa 10 Minuten und dann ist es passiert, ich bin auf irgendwas getreten, was mir gleich so einen Schmerz versetzt hat, dass ich die kleine am Baum haengen lies und aus dem Wasser bin. Das Blut lief ueber mein Fuss und ich hatte einen ca. 5 mm langen Biss. Mir war überhaupt nicht klar, was passiert war. Aber ich wusste eine Scherbe oder eine Koralle konnte es nicht sein. Die Schmerzen wurden immer heftiger und unerträglich. Frank ging zurück ins Wasser und schaute, was es war und entdeckte einen Skorpionfisch, der sich noch immer nicht wegbewegte. http://www.bluewater.de/gifttier.htm (welcher genau das war, werde ich wohl nie erfahren)
Wir waren 1 Stunde von Koh Lipe entfernt und es war klar, wir muessen auf direkten Weg zurueck. Frank legte mich aufs Boot und ich war dankbar, dass ich Kreislauftropfen und Zucker dabei hatte. Vielleicht wäre ich sonst gleich kolabiert. Manu rannte an Strand und sammelte alles ein und dann fuhren wir zurueck zur Insel. Die Fahrt war so endlos. Ich lag wie im Wahn im Boot. Solche Schmerzen wĂĽnsche ich meinen grössten Feind nicht. Das Gift war so stark, dass ich das GefĂĽhl hatte, mir haette jemand ein Messer in den Fuss gesteckt und wurde es staendig in meinem Fuss drehen. Mein Fuss wurde taub und ich konnte Ihn nicht mehr anheben, da steig schon etwas Panik in mir auf, weil ich einfach nicht wusste, wie giftig und gefährlich dieser Fisch wirklich ist. Wir fuhren direkt zur Tauchschule, weil wir uns sicher waren, dass die am besten wissen, wie man das behandeln muss. Ich konnte natĂĽrlich nicht mehr gehen und Frank hat mich immer getragen. Mein Fuss musste dann, um das Gift abzutöten, in ĂĽber 42 Grad heisses Wasser. Es war Hölle, ich dachte, man verbrĂĽht mir jetzt den Fuss. Mein ganzer Körper hat gezittert, ich war echt nicht mehr anwesend, sonst haette ich wohl geschrien. Es wurde ein bisschen besser, aber das Gift war immer noch in mir. Wir wollten gerade aufbrechen und weiter zum Militärarzt, als eine einheimische Seezigeunerin kam und mir die Hand aufgelegt und gebetet hat. Es war herzzerreissend, sie hat versucht ĂĽber Gebete das Böse aus meinem Fuss zu leiten. Bestimmt 10 Minuten lang. Meine Schmerzen waren kaum auszuhalten, aber ich wollte sich nicht unterbrechen. Ich weiss nicht mehr, ob ich wegen den Schmerzen geheult habe oder so gerĂĽhrt war, wie hilfsbereit und besorgt alle Leute waren. Ich lag direkt neben einem Restaurant und alle haben mit mir gelitten. Anschliessend ging es weiter zum Militärarzt, der mir aber nur Paracetamol und ne Salbe gegeben hat. Erst mal 2 Tabletten, dann lässt sich das alles besser ertragen….so und jetzt kommts, wer nah am Wasser gebaut ist, sollte das jetzt lieber nicht lesen…..Ein Seezigeuner konnte mir dann endlich helfen, um das Gift aus meinem Fuss zu bekommen. Wie gesagt, bis dahin hatte ich immer noch das Gefuehl ein Messer wĂĽrde in meinem Fuss stecken. Jedenfalls wusste er eine traditionelle Heilmethode. Er hat mir die Wunde mit Batteriesäure die aus so nem ollen Ding gezapft hat, ausgewaschen und das Gift aus meinem Fuss gepresst. Es hat gebrannt, geschmerzt….Manu hat mir die Hand gedrĂĽckt und mich gestreichelt und Frank hat meinen Fuss gehoben. Die Säure hilft gegen das Gift. Wenn das auch Hölle war, danach wurde es schnell viel besser. AnschliĂźend wurde ein Mopedreifen zerschnitten, die Gummiteile in einem alten Metallkanister angezĂĽndet und ich musste 1 Stunde meinen Fuss darĂĽber heiss halten, um das ganze Gift abzutöten. Es hat funktioniert. Es hört sich furchtbar an, aber es hat funktioniert, ich hab seiher keine Schmerztabletten mehr genommen! Seit gestern nehme ich jetzt Antibiotika, weil mein Fuss geschwollen ist und ich nicht alleine gehen kann. ein Schweizer der hier lebt, hat mir KrĂĽcken gegeben, die ich aber morgen hier zurĂĽcklassen muss, wenn ich nach Bangkok fahren werde. Ab dann bin ich auch alleine und weiss noch nicht, wie ich das anstellen soll, weil Manu und Frank momentan alles fĂĽr mich machen. Aber es geht immer irgendwie und wenn alles gut läuft, muss ich in Bangkok auch nicht mehr zum Arzt. Macht Euch keine Sorgen, alles wird gut. Viele waren ĂĽberrascht, dass ich das ĂĽberlebt habe, so ein Blödsinn, ganz ehrlich… ich hab daran keine Minute gezweifelt, ich bin ein starkes Mädchen und es gibt Dinge auf die ich mich freue…. jetzt vielleicht umso mehr. Eines ist sicher, die Insel hat ein neues Thema und mich kennt hier jetzt fast jeder…hat doch auch was.
Ein Gedanke zu „Valentinstag und die Begegnung mit einem Skorpionfisch“