Nicaragua: Granada und Isla Omepete 2009

08-02-2009
oh je lang lang ist es her, mal schaun ob ich noch alles zusammenbringe.
Ok, wir kamen also nach einer langen Reise endlich in Granada an, eine wunderschoene alte, schoen renovierte Kolonialstadt.
Aehnlich wie San Cristobal in Mexico, alles schoen bunt, tolle Haeuser, Restaurant…..
Das Hotel “Posada del Sol” http://www.laposadadelsol.com.ni/en/sobre-nosotros.php ein kleines Schmuckstueck mit wunderschoenem Pool, den ich auch 2 Tage lang voll genossen habe. Viel mehr konnte man hier auch nicht machen. Einfach Schlafen, Schwimmen, Essen, Bier trinken. Ach im Biertrinken bin ich ja ganz gross,
und so sieht das mein Bauch auch, Willkommen Bierfass, adios Sixpack 😉
10-02-2009
Weiter gehts….auf Dauer ist so ne Stadt ohne Shopping auch langweilig. Jetzt bin ich ueber 2 Monate unterwegs und finde keinen Ort, an
dem es sich lohnen wuerde irgendwas zu kaufen. Es gibt entweder nichts oder es ist voellig ueberteuert. Inzwischen verabschiede ich mich nach und nach von meinen ausgeleierten und abgeranzten Klamotten. Hier und da hab ich auch mal was verloren. Nur leider wird mein Rucksack deswegen weder leichter noch leerer. Keine Ahnung was da schief laeuft.
Mit dem Chickenbus geht es Richtung Sueden, ueber Rivas zur Isla Ometepe. Die Insel liegt in einem sehr grossen Binnensee dem Lago di Nicaragua und beheimatet zwei Vulkane. Das mag zwar ein schoenes Fotopanorama geben, aber das scheint auch irgendwie schon alles zu sein. Ich weiss nicht, ob es an dem starken Wind liegt, aber das Wasser laedt ueberhaupt nicht zu dem geplanten Bad ein.
Da ich ja noch immer mit meiner schweizer Reisegruppe reise, ist zumindest das Reisen nicht so teuer, wie wenn ich die Taxifahrten und das Hotel alleine blechen muesste. Da soll nochmal einer sagen Nicaragua waere so ein guenstiges Land….mag sein, wenn man nur im Dorm schlaeft und und Chickenbus faehrt, aber aus dem Alter bin ich ja Gott sei Dank raus.
Wir finden ein ganz nettes Hotel mitten in der Pampa, das El Encantor. Nette Zimmer, sehr gutes Essen und ganz viel Ruhe mit einem tollen Blick auf den See und die beiden Vulkane. Schoen mal wieder Zeit zu finden, ein Buch zu lesen und gemuetlich umher zu schlendern.
Ganz anders am zweiten Tag. Wir entschliessen uns mit einem Guide einen der Vulkane zu erklimmen. Angeblich hat man einen wundervollen Blick und sieht einen schoenen Vulkansee. Ich hatte mir vor 4 Wochen geschworen, das soll es mit Vulkanbesteigungen sein, aber irgendwie ist man ja nur einmal auf der Isla Ometepe. Gesagt getan, mitgehangen….mitgefangen.
Morgens um 8 Uhr gehts los, Bisschen Proviant und viel Wasser und meine Turnschuhe, die bereits aus jedem Land einwenig Kleber in sich hatten. Nach jedem Marsch und nach jeder Waschmaschine hab ich irgendjemand gefunden, der sie mir wieder zusammengeklebt hat. Obwohl ich in vielen Orten war, in denen Touren angeboten wurden, war es mir nirgends moeglich Trekkingschuhe zu kaufen. Also dann muessen sie halt heute nochmal herhalten…8 Stunden waren fuer die Tour veranschlagt, die ersten 1, 5 waren noch ok. Immer steil bergauf bis zu einem Aussichtspunkt, dann anscheinend weitere 3 Stunden bis zum Kratersee. Bereits nach 2 Stunden stand ich im Schlamm. Der Nebel der taeglich den Vulkan umgibt, bringt Regen und Feuchtigkeit, der Boden war ein Matschloch. Anfangs konnten wir noch hier und da ausweichen, aber so nach und nach ging es nicht mehr und der Schuh lief voll. Ich wollte umdrehen, was aber nicht geht, solange nicht die ganze Gruppe sich dazu entschliesst. Gruppenzwang!!! Die Jungs waren die Motivatoren und wir Maedels waren total angepisst. Aber Augen zu und durch. Durch Dreck, Pfuetzen, Regen…
4, 5 Stunden nur bergauf, um dann im Neben an einem Tuempel anzukommen, dessen Groesse nur zu erahnen war. Na das hat sich gelohnt….auf Deutsch “das war mal richtig fuern Arsch” Kurze Pause mit einem ekelhaften Lunchpaket, T-Shirt wechseln und das Ganze wieder zurueck.
Ich wusste nicht ob ich schreien, heulen, lachen oder durchdrehen soll, aber es nuetzte ja nichts, wir mussten den Berg wieder hinunter und dies war keineswegs einfacher.  Nach 6 Stunden gab mein rechter Schuh auf, Sohle ab….mit Gummiband und Schnuerband provisorisch gehalten musste ich jeden weiteren Schritt bedenken, sonst rutschte ich ohne Sohle weiter und das obwohl ich knoecheltief in der Scheisse steckte. Ne halbe Stunde spaeter das gleiche Spiel auf der rechten Seite. Es war der Wahnsinn, ein endloses Unterfangen. Kurz vor Sonnenuntergang, nach 10 Stunden kommen wir endlich an. Ich bin am Ende, meine Schuhe auch, nur dieses Mal geb ich sie auf. Sie haben gute Dienste verbracht, Ruht in Frieden!!


Eine heisse Dusche mit ner Buerste, Spaghetti Bolognese und ein Pina Colada und alles ist wieder gut…..
Aber hab ich es schon erwaehnt….ich will auf keinen Vulkan mehr hoch…..mir reichts!
Ich denke ich muss nicht erwaehnen, welch Muskelkater mich am naechsten tag plagte….Einmal das Rund-um-Paket…..aber ich hab mich mal wieder ordentlich sportlich betaetigt. Da reicht dann auch fuers Erste von der Insel. Ab an Strand!

 

Ein Gedanke zu „Nicaragua: Granada und Isla Omepete 2009

  1. Halloechen nochmals, vielen dank fuer die vielen lacher. o.k., jetzt halten mich nun wirklich alle hier ringsrum fuer total bekloppt, aber die story mit den turnschuhen ist einfach zu geil und ich hatte echt traenen in den augen…. ich trink mal ein weinchen auf dich und deine turnschuhe. auf dass sie in frieden ruhen, die turnschuhe, die so treue dienst geleistet haben….. so ein mist, dabei hattest du mit den turnschuhen ja eigentlich aus jedem land ein mitbringsel (kleber)

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