Indonesien war wohl bisher noch nicht auf meiner Reise-Weltkarte erschienen, weil ich muslimische Länder eigentlich immer ganz gerne auslasse.
Mit ungefähr 200 Millionen Moslems stellt Indonesien den Staat mit der größten muslimischen Bevölkerung der Welt dar. Das sind 88% der Gesamtbevölkerung. Was natürlich bedeutet, dass man hier und da eher bedeckt gekleidet sein muß und nicht jeder Strand gleich Bikinizone ist, bzw, wenn man überhaupt nen Strand finden will, an dem die Sonne die Haut erreichen soll, dann ist das nicht sooo einfach wie in anderen Teilen Südostasiens. Aber das war nicht Grund genug, um sich gegen das Land zu entscheiden. Ein Grund hätte eher der Reisemonat sein können, der nicht wie ursprünglich angenommen ausserhalb der Monsumzeit lag. Deshalb hatten wir auch fast täglich Regen, was allerdings unsere Reiseaktivitäten nicht eingeschränkt hat. Aber den Einsatz von Regenjacken und Plastiktüte in Poncho-Form sehr unterstützt hat.
Bukit Lawang:
Unsere Rundreise beginnt in Medan. Wo wir nach einem kurzen Flug von Kuala Lumpur landen. Wir nehmen uns ein Taxi, weil wir wir die Stadt meiden wollen. Medan ist laut Reiseführer eine dreckige, laute Stadt, die nicht wirklich was zu bieten hat. Das Reisen mit öffentlichen Bussen will ich hier auch möglichst umgehen, da das in diversen Reiseberichten mit viel Streß und Nerven beschrieben wurde. Och nee, mal lieber nicht. Schließlich ist hier Urlaub angesagt. Also wie gesagt legen wir die 3 stündige Fahrt mit dem Taxi zurück. Leider können wir auf der gesamten Strecke nur ein und dasselbe am Straßenrand erblicken: Palmölplantagen so weit das Auge reicht. Von wild gewachsenem Dschungel nichts zu sehen. Monokultur ist hier leider im gesamten Land verbreitet, da es sowohl den Staat als auch die Bauern reich macht, die Natur und die Tiere nur leider ärmer. Wie traurig, dass sich keiner Gedanken über die Zukunft und die Tiere macht. Wir fahren nach Bukit Lawang, wo der Gunung Leuser Nationalpark einer der letzten Rückzugsgebiete für die Tiere ist und wir unter anderem die Orang Utans sehen wollen. Der Ort, an einem breiten Fluß gelegen, ist wunderschön und die Menschen unglaublich freundlich und hilfsbereit.
(Eines der beliebtesten Reisziele Sumatras existierte lange Zeit gar nicht mehr, da 2003 nach stundenlangen Regenfällen der Bohorok River mehrere Meter über die Ufer trat und die mitgeführten Baumstämme rissen alles mit sich, was ihnen in die Quere kam. Leider kamen dabei auch sehr viele Menschen um. Schuld an dem Unglück waren u.a. auch die illegalen Rohdungen des Waldes)
Wir bleiben 4 Tage am Nationalpark und genießen die Ruhe des Ortes. Ein mulmiges Gefühl ist es allerdings schon, wenn der tägliche Monsumregen den Fluß füllt. Aber es besteht keine Gefahr. Wir müssen allerdings auf den Besuch der Fütterungsstation der Orang Utans, die dort aufgenommen werden, wenn sie ihren natürlichen Lebensraum aufgrund der Rohdungen verloren haben, verzichten, da das Floß zum Übersetzen Tage zuvor weggeschwemmt wurde. Da wir aber eine Trekkingtour in den Dschungel machen, können wir diese und einige andere Affenarten freilebend beobachten und sie in Ihrer normalen Umgebung finden. Der vom vielen Regen aufgeweichte Boden macht den Tag wirklich zu einem anstrengenden Ausflug. Wir gehen bergauf, bergab durch den dichten Wald, hangeln uns an Lilianen die steilen Berghänge hinab, überqueren auf Steinen den Fluß und achten darauf die Schuhe nicht ganz im Matsch zu versenken. Aber es war super schön und wir haben viele Affen beobachtet. Um den Fluß zu überqueren nutzen wir eine Sitzseilbahn, die unsere Guide mit einer Seilwinde zieht, was echt richtig cool war.
Ich will schon wieder………..;-)))))