Portugal…1100 km, 2 Mädels und jede Menge Bier

Zur Abwechslung gibt’s mal wieder einen Bericht aus einem europäischen Reiseland. Lissabon hatte ich ja bereits vor ein paar Jahren schon erkundet, aber vom Rest des Landes hatte ich bis dato nichts gesehen. Das sollte sich ändern und somit haben wir eine Mietwagenrundfahrt geplant. Viel zu schaffen ist nicht in 9 Tagen, aber trotzdem gibt es von den 1100 zurück gelegten Kilometer das ein oder andere zu berichten.

Wenn Frankfurt und München aufeinander treffen, bedeutet das in erster Linie sehr viel Spaß und ein hoher Konsum an dem ach so billigen Bier. Aber wer kann schon zum Wiesn-Warm-up bei einem Preis von 1.-€ auf ein kühles Blondes verzichten. Lissabon hatten wir beide schon gesehen, also reicht es auch sich direkt dem Genuß hinzugeben. Und welch Wohltat dem inzwischen schwindenden Sommer in Deutschland den Rücken zu kehren und die portugiesische Sonne zu genießen.

Am nächsten Tag starten wir unsere Rundreise Richtung Norden und finden uns in dem kleinen Surferstädtchen Baleal bei Peniche ein. Jede Menge coole Leute sind auf der Straße zu sehen, doch wo sind all die Menschen, wenn die Sonne rot am Horizont verschwindet und die letzten Bretter aus dem Wasser genommen werden ? Wir jedenfalls finden sie nicht und stellen recht schnell fest, daß die Saison anscheinend schon vorbei ist oder die Leute unter sich in diversen Camps verweilen. Na dann erst Mal gute Nacht! http://surfguidingpeniche.com/unterkunft-hotel.html Der erste Tag am Strand und wir genießen die heiße Sonne. Das Wasser fühlt sich so in etwa wie ein Kneipp Bad an. Bei 20 Grad Wassertemperatur kann man sich zwar ganz gut abkühlen und es wird durchaus die Durchblutung gefördert, aber länger wie 5 Minuten hält man es dann doch nicht aus. Es sei denn man macht einen Surfkurs und befindet sich in einem 10 mm dicken Neoprenanzug.

Wie immer auf der Suche nach dem perfekten Platz, starten wir schon am nächsten Tag die Weiterreise und zwar wieder Richtung Süden. Mal eben 300 km runtergerissen, finden wir uns am Abend in Vila Nova Milfontes ein. Die Zimmersuche dauert zwar auch noch seine Zeit, doch dann finden wir mitten im Ort ein kleines Schmuckstück mit Dachterasse. Wohlfühlfaktor pur! http://milreis.tripod.com/galeria.html , Milfontes ist echt ein schnuckliger Ort, doch man glaubt es kaum……auch hier ist tote Hose. Die Restaurants sind voll mit, na wer hätte es gedacht, Familen und Päärchen. Und so hat die Nacht nicht viel zu bieten.  Egal, die Strände sind super schön. Weitläufige Sandstrände und klares Wasser laden uns zum Chillen und zu Strandspaziergängen ein. Auch schön, vor allem wenn sich mal wieder Zeit findet in Ruhe ein Buch zu lesen. By the Way, kleiner Buchtip: Hinterm Horizont Links. Kann ich nur empfehlen. Ein sehr interessanter Reisebericht.

Wir verweilen jedenfalls 3 Tage in dem schönen Ort und genießen den frischen Fisch und das weiterhin so günstige Bier, dass wir gerne schon ab Nachmittag an diversen Strandbars einnehmen 😉 Was uns leider beiden auffällt ist, das von uns sogenannte ‘Fado’-Volk.

Fado ist ein eigener portugiesischer Musikstil und bedeutet übersetzt “Schicksal. Die Lieder handeln meistens von unglücklicher Liebe, sozialen Missständen, dem hinterher trauern vergangener Zeiten oder der Sehnsucht nach besseren Zeiten.

Sicherlich sind die wenigsten Leute hier vom Schicksal gebeutelt, aber mit Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft strotzt dieses Volk auch nicht gerade. Schlimm genug, daß Ihre Sprache ein einziges Nisch Nasch ist, könnte einwenig mehr Gastfreundschaft auch nicht schaden. Klar bestätigen auch hier die Ausnahmen die Regel 😉 Also falls sich sonst noch jemand gefragt hat, warum diese Sprache nicht so weich klingt wie z.B. spanisch, sondern eher nach einem Ostblockland, könnte das die Erklärung sein:

Portugiesisch ist eine der vielen romanischen Sprachen. Das sind die Sprachen, die sich vor langer Zeit vom Latein der Römer abgetrennt haben. Es bewahrt auch die Einflüsse der Völker, die in das Römische Reich eingefallen sind: Vandalen, Kelten und Westgoten. Zusammen mit dem Galicischen (Galicien liegt in Nordwest-Spanien) formte sich im Mittelalter die galicisch-portugiesische Sprache. Portugiesisch enthält auch Einflüsse der arabischer Eroberer, die von Nordafrika aus einfielen und die man später zurückschlug (in der sogenannten ‘Reconquista’), und sie enthält Einflüsse von den Einheimischen der vielen Länder, die Portugal entdeckt und kolonisiert hatte.

So zurück zur Realität. Nach den 3 Tagen Strand- und Ortserkundung ziehen wir weiter und landen doch noch an der Algarve ganz im Süden von Portugal und zwar in Lagos. Der Ort ist groß und hat jede Menge zu bieten. Im Internet haben wir schon am Morgen ein tolles Bed&Breakfast gebucht. Nagelneu und wie für uns gemacht, schaut Euch das mal an, kann ich absolut empfehlen: http://www.venere.com/de/hotel/lagos/inn-seventies/ Mittendrin und voll dabei, traumhafte Aussicht aufs Meer, Pool auf der Dachterasse und die pulsierende Stadt zu unseren Füßen. Ähm, pulsierend? naja eine große Auswahl an tollen Restaurants, ein Büdchen mit jede Menge Alkauswahl bis Mitternacht, aber wieder mal kein Nachtleben, daß sich von dem der ”Schinkenstraße’ abheben würde. Storno! Wir sind raus und genießen die Live-Musik am Platze oder unsere chillige Dachterasse. Die Strände um Lagos sind allesamt super schön und sehr abwechslungsreich. Weitläufige Stände, kleine Buchten, Felsformationen und das Wasser ist warm 🙂 Wir genießen weiterhin das ein oder andere Feierabendbier, Garnelen, Octopus und andere feine Flossentiere. In Portugal kann man nach wie vor günstig reisen und dabei genießen. Das einzigste was die Portokasse einwenig zum Weinen bringt, sind die deutschen Spritpreise und die Mautgebühren auf den endlos geraden Autobahnen. Und so kommen wir nach 1 Woche zurück nach Lissabon und machen das, was man in einer so schönen Stadt halt so macht. Man zieht sich was Sommerliches an, zückt hier und da die Kreditkarte, läuft durch die schönen Gassen diverser Stadtviertel und besucht hier und da eine schöne Bar mit Aussicht. Man genehmigt sich hier und da ein Bier der ansässigen Brauereien und schließt das ganze mit einem aus Fisch bestehenden Magenschmaus ab. Zu guter letzt sei gesagt, Portugal ist sicherlich eine Reise wert und auch das sollte man mal gesehen haben (vor allem Lissabon), aber die Portugiesen und ich werden keine Freunde. Das ist mir alles ein bisschen zu ‘Fado’!! Doch wer auch immer vorhat dieses Land zu bereisen, fragt mich…i hob jo doch a bisssl wos g’sehn 🙂

Der letzte Tag beginnt um 4 Uhr in der Früh. Und hier trennen sich zwei Freundinnen wieder. Frankfurt geht zurück zur Clubszene und München freut sich aufs Oktoberfest. Obrigarda Portugal! Das Trainingslager war erfolgreich! 🙂 O’zapt is a glei!!!

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2 Gedanken zu „Portugal…1100 km, 2 Mädels und jede Menge Bier&8220;

  1. Du hast einfach eine wunderbare Art zu Schreiben und nimmst einen immer ein bissl mit auf Deine Reisen – Danke dafür, Schwesterle 😉 … und die Bilder sind natürlich wie immer traumhaft! Silke

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