6 Jahre ist es nun her, als ich damals für 3 Monate durch Mittelamerika gereist bin und auf meiner Strecke von Mexico nach Panama auch durch Nicaragua gereist bin. Ich hatte damals nicht allzu viel Zeit. Warum also nicht das Land noch einmal erkunden und die Ecken aufsuchen, die sich schon damals bewährt haben oder von mir noch nicht endeckt werden konnten. Nicaragua hat so viel zu bieten. In 3 Wochen werden wir nicht viel sehen, aber genug Zeit um viel Abwechslung und Neugier hinein zu packen.
Ein paar Punkte auf unserer Reiseroute haben Georg und ich schon ausgesucht und den Flug in die Karibik haben wir schon längst gebucht. Aber dazu später mehr. Jetzt bleiben wir erst mal auf dem Festland.
Angekommen in Grenada hatten wir ein paar Tage zum Relaxen und Aklimatisieren. Eine kleine Vulkantour auf den 1340m hohen Mombadscho Vulkan, hat die müden Beine zumindest einwenig gefordert. Leider ist der Vulkan Mombadscho nicht sehr sehenswert. Man geht einen Rundweg am Kraterrand, der allerdings so zugewachsen ist, das man außer einer schönen Vegetation nicht viel sieht.
Granada war jetzt auch nach 6 Jahren noch immer ein schöner, überschaubarer, bunter Ort. Die im kolonialistischen Stil erbaute Stadt ist die drittgrößte in Nicaragua. Unser Hotel kann ich wirklich empfehlen, falls mal jemand zufällig dort vorbeischaut: http://hotelcasasanfrancisco.com/ .Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so viel leckeres Fleisch hatte, wie hier in den ersten Tagen. Einfach nur der Wahnsinn! Ich denke in dem Fall ist Argentinien als Reiseziel für Rindfleisch gestrichen 😉
Von Grenada fuhren wir mit den alten, in Mittelamerika üblichen alten amerikanischen Schulbussen aus den 50er Jahren, über Managua nach Esteli im Norden, um dort im Somoto Canyon eine Art Canopy Tour zu machen. Der Canyon im Norden Nicaraguas liegt in der Provinz Madriz nahe zur Grenze nach Honduras. Der Cañón ist etwa 80 bis 100 Meter tief und erstreckt sich über drei Kilometer. Entstanden ist die aus Vulkangestein bestehende Felsformation im späten Miozän (etwa 5 Mio. bis 13 Mio v. Chr.) in jahrmillionenlanger Erosionsarbeit durch den Rio Coco, dem mit 700 Kilometer Ausmaß längsten Fluß Mittelamerikas, der sich seinen Weg unaufhaltbar durch die Felsen gebahnt hat. Als seltene geologische Attraktion wurde der Cañón de Somoto erst im Jahr 2004 gemeinsam von einer Gruppe nicaraguanischer und tschechischer Wissenschaftler entdeckt. Bislang touristisch unerschlossen, wurde der Cañón 2006 von der UNESCO als Nationaldenkmal Nicaraguas ausgerufen.
War echt cool durch die Schlucht zu laufen, zu schwimmen und zu springen. Als mir irgendwann die Lippen Blau anliefen, weil ich aufgrund stetiger Übermüdung so gefroren habe, war dann nach 4 Stunden aber auch mal gut. Zurück zum Ausgangspunkt, wo ein leckeres Essen auf uns wartete, hat uns die Sonne dafür wieder ordentlich aufgebrannt. Überhaupt ist die Sonne hier so stark, dass wir nur 30er und inzwischen sogar 50er Sonnencreme auftragen 🙁
Egal an welchem Ort wir bisher waren, haben wir sehr sehr viele nette Leute kennengelernt, komischerweise reisen hier aber viele Paare, was für uns natürlich vollkommen in Ordnung ist. Somit findet sich auch täglich die ein oder andere Gelegenheit viel Bier und Rum zu trinken, aber wer kann bei diesen Preisen schon widerstehen. Bislang sind wir viel mit den einheimischen alten Schulbussen gefahren.
Im Vergleich zu Asien endecke ich aus dem Fenster die Landschaften, Flora und Fauna, wie sie gewachsen sind, noch hat hier kein Monokultur Anbau wie Palmöl und Soja stattgefunden. Hoffentlich bleibt das Land davon verschont. Im Nachbarlan Honduras schaut das nämlich ganz anders aus.
Obwohl Nicaragua kein reiches Land ist, sind die Straßen perfekt und der Verkehr ist ruhig und frei von Hektik. Keine Huperei, keine 3 spurigen Überholmanöver, wie man es aus anderen Ländern kennt und die an den Nerven zehren. Die Geduld und das Gemüt der Einheimischen, die im Bus nur einen Stehplatz ergattert haben, ist wirklich sehr zu bewundern. Ob man diese Ausgeglichenheit wohl kaufen oder gar lernen kann?
Die Strecke nach Leon war mit dem Bus leider nicht möglich, obwohl wir schon 2 Stunden gewartet haben, war nur ein Minibus in den kommenden Stunden auszumachen, deshalb ging es ausnahmsweise mit dem Taxi weiter. Kann man sich schon auch mal gönnen wenn das Zimmer für 2 Personen nur 18$ kostet. http://cafeluzyluna.org/
Die nächste Station auf unserer Reise war Leon, was uns sehr gut gefallen. Ist ne schöne alte Kolonialstadt mit einer 1812 gegründeten Universität und einem superschönen Art Museum. Die um 1860 nach über 100-jähriger Bauzeit fertiggestellte Kathedrale Leon Basilica de la Asunción gilt als die größte und älteste Mittelamerikas.
Am Abend haben wir uns mit ein paar Leuten in einem fantastischen Restaurant getroffen und Rum geschlürft. Man könnte es auch Multi-Kulti-kulinarisches-Rum-gereise nennen 😉 macht sehr viel Spass. Wenn da nur das Problem des Nichtschlafens nicht wäre 🙁 das schließt mich leider vom Nachtleben aus!
Und weiter ging’s: von Leon fuhren wir mit dem Minibus in Süden nach San Juan del Sur. Ein netter Surfer Ort mit den selbigen staubigen Pisten, wie sie sich schon vor 6 Jahren wie ein Schleier über Haut, Haar und Klamotten gelegt haben. Wir wohnen in Strandnähe in einer tollen Lodge mit Pool. http://www.casamaderas.com/Home .Der Strand ist super, die Wellen wohl auch, weshalb uns das Surfervolk eine schöne Kulisse bietet 😉 das Bier ist kalt, die Tacos fantastisch, die Sonnenuntergänge ein Traum. Ach was will man mehr 🙂
Wunderschöne Photos – macht neugierig auf Land und Leute……. einfach zum Wegträumen.. Busserl Silke